Vitamin D

Seit langer Zeit ist im Zusammenhang mit der Behandlung der Osteoporose die Rede von Vitamin D. Was hat es mit dieser Substanz auf sich?

Vitamin D ist ein Hormon, welches zunächst als Vorstufe durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet wird. Die eigentlich wirksame Form des Vitamin D, das „1,25 (OH)2 Vitamin D3“, entsteht in den Nieren unter Mitwirkung des Nebenschilddrüsenhormons (Parathormon oder PTH). Vitamin D stimuliert die Aufnahme von Calcium aus dem Darm. Der Regulationsmechanismus läuft so ab, dass bei einem Mangel an Calcium im Blut mehr Parathormon ausgeschüttet wird, welches wiederum die Bildung des wirksamen Vitamin D aus der Vorstufe begünstigt.

Dazu einige Besonderheiten:

  • Ein großer Anteil der Bevölkerung hat (trotz oft ausreichender Sonneneinwirkung auf die Haut) zu niedrige Vitamin-D-Spiegel, insbesondere ältere Menschen.

  • Auch die Aktivität der im Knochen arbeitenden Zellen (Osteoblasten und Osteoklasten) wird vom Vitamin D beeinflusst.

  • Ein schwerer Vitamin D-Mangel führt zu einer besonderen Form des Knochenschwundes, der Osteomalazie.

  • Niedrige Vitamin D-Spiegel begünstigen eine Überproduktion der Nebenschilddrüsen, die dann eine vermehrte Calciummobilisation aus dem Skelett induzieren.

  • Die Gabe von Vitamin D gehört zur Basistherapie einer Osteoporose, sollte aber mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

  • Vitamin D wird als fettlösliche Substanz am besten zur Mahlzeit eingenommen.

  • Bei niedrigen Vitamin-D-Spiegeln scheint der Glucose- bzw. Zuckerstoffwechsel negativ beeinflusst zu werden (aus bislang ungeklärter Ursache)

  • Vitamin D-Rezeptoren finden sich in vielen Zellen des menschlichen Körpers, es sind bis jetzt noch nicht alle diesbezüglichen Funktionen restlos erklärt (Muskelkoordination, Infektanfälligkeit, Immunsystem, Tumorgenese?).

WICHTIG: Vitamin D ist kein Nahrungsergänzungs- oder gar Anti-Aging-Mittel, sondern ein für den Knochen wichtiges Hormon, das zum therapeutischen Repertoire des erfahrenen Osteologen gehört.