Hyperinsulinismus, Insulinresistenz

In den letzten Jahren hat sich neben den Risikofaktoren Fettstoffwechselstörung, Nikotin, Rauchen und Bewegungsmangel der Begriff der Insulinresistenz oder des Hyperinsulinismus in den Reigen der Ursachen für Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und nicht zuletzt für die Früherkennung des Diabetes mellitus Typ 2 eingeordnet.

Eine Insulinresistenz entwickelt sich zum Beispiel im Rahmen eines Übergewichts, bei dem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse („Inselzellen“) über längere Zeit stark überfordert werden. Es muss langfristig eine erhöhte Menge an Insulin produziert werden, da die auf das Insulin reagierenden Zellen beim Übergewicht eine verminderte Empfindlichkeit (oder erhöhte Resistenz, deswegen Insulinresistenz) entwickeln. Anders ausgedrückt: Übergewichtige brauchen mehr Insulin als Normgewichtige, um ihre Kohlenhydrate verarbeiten zu können. Dabei spielt vorwiegend das Körperfett eine Rolle: Übergewicht durch Muskelmasse schadet hier nichts, Übergewicht durch Fettleibigkeit führt zum Problem.

Nun stellt die so angekurbelte Antwort der Bauchspeicheldrüse auf die Kohlenhydrate (Zuckerstoffe) nicht nur ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Gefäßerkrankungen, sondern auch eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) dar.

Aus diesem Grund gehört die Messung der Reaktionsfähigkeit der Bauchspeicheldrüse zu den Tests, mit denen wir in der Praxis für Endokrinologie individuelle Risiken für die Patienten bestimmen. Siehe dazu auch die INformationen über das so genannte PCO-Syndrom.