Schilddrüsenüberfunktion

Überfunktionen der Schilddrüse sind sowohl durch einzelne oder mehrere Knoten, als auch durch das gesamte Organ möglich (z.B. bei Schilddrüsenentzündungen im Sinne des Morbus Basedow).
Symptome: Gewichtsabnahme, Muskulaturabbau, verstärktes Schwitzen, diffuser Haarverlust, Pulserhöhung, Herzrhythmusstörungen u.a.

Therapie: Wenn einzelne Knoten zu viel Schilddrüsenhormone produzieren, ist nach einer medikamentösen Therapie meist entweder eine Radiojodbehandlung oder eine Operation erforderlich. Dabei ist es wichtig, über eine Ultraschalluntersuchung exakt zu klären, dass keine weiteren kalten Knoten vorliegen.

Medikamentöse Maßnahmen sind vorwiegend bei durch einen Morbus Basedow verursachten Überfunktionen sinnvoll. Hier besteht die Möglichkeit, dass bei längerfristig guter Einstellung der Schilddrüsenfunktion eine dauerhafte Heilung eintritt. Es ist in diesem Zusammenhang von großem Vorteil für die langfristige Therapieführung, wenn sowohl die Diagnostik als auch die Kontrollen der Schilddrüsenüberfunktion in der Hand eines einzelnen, in dieser Angelegenheit erfahrenen Arztes oder einer Ärztin liegen.

Hier ein Download der Broschüre „Schilddrüsenüberfunktion“ des Forum Schilddrüse e.V. aus Frankfurt unter Mitwirkung von Dr. Mathias Beyer (PDF-File, 134 kB).


Schilddrüsenunterfunktion

Unterfunktionen der Schilddrüse treten entweder angeboren oder erworben auf, die erworbenen Unterfunktionen meist durch Entzündungen der Schilddrüse oder durch äußere Massnahmen wie Operation oder Radiojodtherapie.
Symptome: Leistungsabfall, verstärktes Frieren, stumpfes Haar, trockene Haut, Appetitverminderung, seltener Gewichtszunahme, Pulsverlangsamung, Fettstoffwechselstörungen, Zyklusstörungen, Depressionen u.a.

Therapie: Die Gabe von Schildrüsenhormonen ist insbesondere bei angeborenen Unterfunktionen eine wichtige, in regelmäßigen Abständen auf ihre Effektivität hin zu kontrollierende Maßnahme. Dabei sind die Schilddrüsenhormone exakt so synthetisiert, wie die Schilddrüse selbst sie auch herstellen würde. Im allgemeinen gibt man nur das L-Thyroxin (T4), welches im Körper in verschiedenen Organen in das Trijodthyronin (T3) umgewandelt wird. Es handelt sich bei Schilddrüsenhormonpräparaten also nicht um körperfremde Substanzen, sondern um lebensnotwendige körpereigene Stoffe! Die mittlerweile vereinzelt als besonders „natürlich“ propagierten Extrakte von Schweineschilddrüsen haben nach wie vor das Problem nicht gesicherter Reinigungsverfahren und teilweise zu hoher T3-Anteile und werden von uns normalerweise nicht eingesetzt. Die Therapieführung des Patienten ist unserer langjährigen Erfahrung nach mit den etablierten Präparaten wesentlich problemloser.

Wichtig: So genannte latente Unterfunktionen (TSH erhöht, Schilddrüsenhormone noch normal) werden häufig nur als Zufallsbefund bei einer routinemäßigen Laboruntersuchung entdeckt. Dabei kann man sich immer wieder darüber streiten, ab welcher Situation die Gabe von Schilddrüsenhormonen sinnvoll ist. Bei Kindern bis zum etwa 10. Lebensjahr gibt es außerdem höhere Normwerte für das TSH, hier sollte nicht jede kleine Veränderung sofort zur Gabe von Hormonen führen.

Zum Download der Broschüre „Schilddrüsenunterfunktion“ des Forum Schilddrüse e.V. aus Frankfurt unter Mitwirkung von Dr. Mathias Beyer (PDF-File, 125 kB).


Latente Funktionsstörungen

So genannte latente Funktionsstörungen sind dadurch charakterisiert, dass die Hormone selbst (T4 und T3) im normalen Bereich liegen und die Hirnanhangsdrüse über ein niedriges TSH die Schilddrüse bremst (latente Hyperthyreose) oder über ein hohes TSH versucht, die Produktion zu steigern (latente Hypothyreose). Solche Zustände können sich über sehr lange Zeit stabil halten.
Bei latenten Überfunktionen (Hyperthyreosen) besteht die Gefahr, dass z.B. über eine Röntgen-Untersuchung mit einem jodhaltigen Kontrastmittel im Laufe von einige Tagen oder Wochen eine manifeste („richtige“) Überfunktion entsteht, die dann unter Umständen nur schwer medikamentös zu behandeln ist.