Fettgewebe

Seit längerer Zeit weiß man, dass das innere und äußere Fettgewebe des Menschen nützliche Eigenschaften hat wie zum Beispiel die

  • Wärmedämmung

  • Speicherung von Energie

  • Bildung von Reserven für Hungerzeiten

  • Dämpfung von mechanischer Krafteinwirkung auf das Skelett und die inneren Organe

Mittlerweile hat man auch herausgefunden, dass insbesondere das Fettgewebe im Bauchraum einige Eigenschaften besitzt, die mit dem Hormon- und Stoffwechselsystem zu tun haben. Dazu gehören unter anderem:

  • Umwandlung von Testosteron in weibliche Hormone

  • Umwandlung von Östradiol in männliche Hormone

  • Produktion von Leptin (was zu einer Verminderung des Hungergefühls über eine zentrale Regelung im Gehirn führt)

  • Förderung einer Unempfindlichkeit (Resistenz) der Muskelzellen gegen das körpereigene Insulin

  • Begünstigung des so genannten Metabolischen Syndroms

Damit ist das Fettgewebe von einem eher als passiv agierenden Anteil des Menschen zu einem endokrinen Organ „aufgestiegen“. Weltweit wird nun in Studien versucht, die Eigenschaften dieses Körperanteils zu verstehen und dieses Verständnis für medizinische Zwecke nutzbar zu machen.

Zum Beispiel haben sich wichtige Erkenntnisse beim Verständnis des häufig auftretenden Testosteronmangels bei übergewichtigen Männern ergeben. Der erhöhte Bauchfettanteil führt zu einer vermehrten Umwandlung von Testosteron in Östradiol. Dieses Östradiol hat eine eigene, dem Testosteron entgegengesetzte Wirkung. Zusätzlich wird das Östradiol wahrscheinlich im Gehirn bzw. an der Hirnanhangsdrüse als „männliches Hormon“ verkannt, was zur Drosselung der Produktion des eigentlichen männlichen Hormons (Testosteron) führt. als Folge werden häufig Männer mit Testosteron behandelt, bei denen eine Reduzierung des Fettgewebes bereits zum erwünschten Effekt führen würde. Mehr dazu hier…