PCO-Syndrom (PCOS)

Seit Jahren macht sich die (gynäkologische und internistische) Endokrinologie Gedanken über eine bei Frauen vorkommende Kombination aus einer

  • Vermehrung der männlichen Hormone

  • Verminderung der Zahl der Eisprünge

  • Vermehrung von Zysten in den Eierstöcken (polycystische Ovarien).

Ein großer Teil der betroffenen Frauen ist übergewichtig (mehr als 50 %). Es hat einige Zeit gedauert, bis man den Ursachen dieser Problematik auf die Schliche gekommen ist. Mittlerweile sind die zugrunde liegenden Mechanismen zwar noch nicht zu komplett aufgeklärt, es gibt jedoch Erklärungsmodelle.

Ein wesentlicher Faktor ist die Gewichtszunahme durch Bewegungsmangel und Überernährung, die in Verbindung mit einer vererbbaren Komponente zur so genannten Insulinresistenz führt. Das dadurch erhöhte Insulin stimuliert nicht nur Nebennieren und Eierstöcke zur Produktion männlicher Hormone, sonden auch die Hirnanhangsdrüse zur Freisetzung von LH (welches die Eierstöcke wiederum „antreibt“).

Therapie: Bei den nicht übergewichtigen Patientinnen mit einem PCO-Syndrom stehen zunächst symptomatische Therapieformen im Vordergrund (Ovulationshemmer mit antiandrogen wirksamen Gestagenen, bei Kinderwunsch vorsichtige Stimulation mit Clomifen oder Gonadotropinen). Bei Übergewicht und erhöhter Insulinprduktion sind körperliche Bewegung sowie eine Ernährungsumstellung als Grundlage die einzige bisher als ausreichend sicher und risikoarm belegte Strategie. Zusätzlich kann hier Metformin (unter strenger Beachtung von Kontraindikationen) eingesetzt werden.

Die Diagnostik und Therapie des PCO-Syndroms ist auf jeden Fall eine Sache für die endokrinologisch gut ausgebildeten Spezialisten!