[mt_lineheader size=“4″]Männergesundheit[/mt_lineheader]

Frauen sind es von der Jugend an gewöhnt, regelmäßige Untersuchungen durchführen zu lassen.

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Bei Männern klafft sehr häufig zwischen dem 12. Lebensjahr (nach den Schuluntersuchungen, die Bundeswehruntersuchung fällt ja weg) und dem 50. Lebensjahr eine Lücke in der ärztlichen Versorgung. Diese Lücke wird gelegentlich damit erklärt oder verteidigt, dass Männer so stur, „indolent“ und wenig interessiert an der eigenen Gesundheit sind. Der Mann weint nicht, kennt (erkennt?) keinen Schmerz und ist hart gegen sich und andere.

Versuche verschiedener Organisationen, bei der Bundesregierung ein Verständnis zu erwecken für einen dem etablierten und sehr fundierten Frauengesundheitsbericht ebenbürtigen Männergesundheitsbericht, werden meist mit folgenden Argumenten blockiert:

  • Männern geht es sozial besser, also sind sie auch gesünder, man muss die Ressourcen auf die Frauengesundheit konzentrieren
  • Daten über Männergesundheit sind in nur sehr geringem Maße verfügbar
  • Die Gesundheitssituation von Männern sei doch mit der der Frauen schon erfasst

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DaVinci
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Dabei werden gut unterlegte Fakten nicht berücksichtigt:

  • Männer haben nach wie vor eine um ca 5 – 6 Jahre niedrigere Lebenserwartung als Frauen (in Nordeuropa nur 2 – 3 Jahre)
  • Die Rate an Depressionen bei Männern ist mindestens genauso hoch wie die der Frauen, die Rate an durchgeführten Selbstmorden liegt bei Männern etwa 3mal so hoch.
  • Auch Männer durchleben soziale Katastrophen (Verluste, Trennungen usw., Isolation), die außer zu seelischen auch zu körperlichen Erkrankungen führen. Diese Ereignisse finden wie bei den Wechseljahren der Frau oft zu einem Zeitpunkt statt, an dem das biologische Alter zusätzliche Probleme bereitet (Testosteronmangel, Übergewicht, Gefäßprobleme usw.)
  • Gerade die „männlichen“ Verhaltensmuster führen zu Dauerstress, Kontaktverlust und Vereinsamung, was von Frauen im Allgemeinen besser ausgeglichen und abgebaut werden kann.

Es fehlen zurzeit geeignete Instrumente, Männern frühzeitig ihre eigene soziale, psychische und körperliche Situation in einer angemessenen Wichtigkeit erkennbar zu machen.
Möglicherweise werden Bestrebungen, eine Routineuntersuchung für Männer ab dem 25. Lebensjahr („U 25“) anzubieten, hier eine Verbesserung schaffen. Wichtig wäre es außerdem, Männern die Notwendigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen klar zu machen, um eine Früherkennung von Erkrankungen der Prostata und der ableitenden Harnwege zu fördern.

Seit 2010 gibt es den Ersten Deutschen Männergesundheitsbericht einer Autorengruppe, die sich seit vielen Jahren mit diesem Thema beschäftigt hat. Pate standen die Deutsche Stiftung Männergesundheit und die Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit. Eine Kurzfassung dieses Berichts gibt als Download.